Klassen

Klassen sind neben den Konstruktionsebenen ein Verwaltungssystem, das es ermöglicht, Objekte in Plänen zu sor­tieren. Sie können alle Objekte, auch solche, die auf unterschiedlichen Konstruktionsebenen liegen oder z. B. Be­standteil eines Symbols sind, in einer Klasse ablegen. In einem Architekturplan würden sich z. B. Klassen wie „Elek­troinstallationen“, „Außenwände“, „Möbel“ usw. anbieten.

TIPP: Vectorworks-Klassen funktionieren ähnlich wie – und werden exportiert als – AutoCAD-Layers. Wenn eine Zeichnung für AutoCAD exportiert werden soll, sollten Sie Klassen verwenden, um bestimmte Teile der Zeich­nung einfacher ein- und auszublenden. So können Sie z. B. die Möbel vor dem Export des Plans für einen Elek­troinstallateur über die Klasse „Möbel“ ausblenden.

Klassen weisen folgende Eigenschaften auf.

    Klassen können verwendet werden, um Sichtbarkeiten zu steuern. Da alle Objekte in einer Klasse die gleiche Sicht­barkeit zugewiesen ist, können z. B. alle Objekte der Klasse „Bemaßung“ in einem Arbeitsschritt unsichtbar ge­macht werden.

    Klassen können dazu verwendet werden, Objekten graphische Attribute, Materialien und Textstile zuzuweisen (sie­he hier). Eine Klasse ist also eine Eigenschaft eines Objekts, vergleichbar mit seinen Attributen. Beim Kopie­ren eines Objekts von einem Dokument in ein anderes wird deshalb auch dessen Klasse mitkopiert.

    Alle Objekte, die neu gezeichnet werden, werden in der gerade aktiven Klasse abgelegt. Die aktive Klasse wird im Einblendmenü Klasse in der Darstellungszeile ausgewählt.

    Ein neues Dokument enthält immer automatisch zwei Klassen: die Klasse „Keine“ und die Klasse „Bemaßung“. Alle Objekte, die Sie zeichnen, werden in die Klasse „Keine“ abgelegt, solange Sie keine neue Klasse definieren und diese zur aktiven machen. Alle Bemaßungen werden automatisch in der Klasse „Bemaßung“ abgelegt. (Sie können diese Einstellung aber ändern, siehe hier.) Beide Standardklassen lassen sich nicht löschen.

    Komplexe Objekte wie Symbole oder Intelligente Objekte können mehr als eine Klasse enthalten. So lassen sich unterschiedliche Teile des Objekts ein- und ausblenden.

    Klasseninformationen können als Filterkriterien für Tabellen verwendet werden. Auf diese Weise lässt sich z. B. bei der Installation von Leitungen die Übersicht über die Kosten behalten (siehe hier).

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Klassen anlegen

Die Infopalette

Klassen hierarchisch anzeigen

Klassen bearbeiten

Die aktive Klasse definieren

Objekte in Klassen in andere Dokumente kopieren

Ebenen- und Klassendarstellung wählen

Ebenen- und Klassensichtbarkeiten festlegen

Das Sichtbarkeits-Werkzeug

Klassen anlegen

Überlegen Sie sich vor dem Anlegen von Klassen, welches Benennungsschema Sie verwenden wollen. Bei einer gro­ßen Anzahl von Klassen sollten Sie zusammengesetzte Namen vwerden, die aus bis zu vier Teilen bestehen, die durch einen Bindestrich getrennt sind. Jeder Name steht für einen anderen Level in der Klassennamenstruktur. Ein Gebäudeplan weist z. B. eine Klassenstruktur auf, die Hauptgruppen für Architektur, Sanitär und Elektroinstallationen enthält. Innerhalb der Architekturgruppe gibt es z. B. Tür-, Boden- und Wandgruppen. Diese Gruppen haven wiede­rum Untergruppen, z. B. Innen und Außen für Wände. Ein Klassenname könnte dann z. B. „Arch-Wand-Innen“ lauten. Die Gesamtlänge eines Namens darf 63 Zeichen nicht überschreiten. Sie können Klassennamen mit bis zu vier Le­veln erzeugen (z. B. „Möbel-Betten-Holz-Eiche“).

Klassennamen beinflussen die hierarchische Anzeige in Einbelndmenüs (inklusive in der Infopalette, Darstellungs­zeile und in Dialogfenstern) sowie im Dialogfenster „Organisation“ und in der Navigationspalette. Die hierarchische Anzeige in Einblendmenüs wird im Dialogfenster „Einstellungen Programm“ ein- und ausgeschaltet (siehe hier). Informationen zur hierarchischen Anzeige von Klassen im Dialogfenster „Organisation“ und in der Navigationspalette finden Sie ab hier.

Ist die hierarchische Anzeige eingeschaltet, wird in der Darstellungszeile im Einblendmenü Klasse jede Klasse mit Untergruppen in Form von weiteren Einblendmenüs angezeigt. Im folgenden Beispiel führt der Klassenname „Arch-Wand-Innen“ zum unten abgebildeten Resultat.

Einblendmenue_Klasse.png 

Klassen können neu angelegt oder aus anderen Vectorworks-Dateien der gleichen Version oder Vorgabedateien im­portiert werden. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Eine neue Klasse lässt sich an mehreren Stellen im Programm anlegen:

  2.     Klicken Sie im Dialogfenster „Organisation“ (Extras > Organisation) im Reiter „Klassen“ auf Neu.

        Über Klasse.png in der Darstellungszeile können Sie das Dialogfenster „Organisation“ öffnen.

        Wählen Sie im Einblendmenü Klasse in der Darstellungszeile Neue Konstruktionsebene bzw. Neue Layoute­bene.

    Einblendmenue_Klasse00072.png 

        Wählen Sie im Einblendmenü Klasse in der Infopalette Neue Klasse.

        Wählen Sie in der Navigationspalette Neu im Kontextmenü des Reiters „Klassen“.

  3. Erzeugen Sie im Dialogfenster „Neue Klasse“ eine neue Klasse oder importieren Sie eine Klasse und deren Eigen­schaften aus einer Vorgabedatei oder einer bestehenden Vectorworks-Datei.

  4. Klicken Sie OK, um die neue Klasse zu erzeugen.

Die Klassen werden in der Klasseenliste des Dialogfensters „Organisation“, der Darstellungszeile, der Infopalette und (nur Vectorworks Designer) der Navigationspalette angezeigt. Wird eine neue Klasse erzeugt, wird sie nicht automatisch zur aktiven Klasse.

Dialogfenster „Neue Klasse“

Dieses Dialogfenster erscheint, wenn Sie im Dialogfenster „Organisation“ im Reiter „Klassen“ auf Neu klicken. Hier können Sie neue Klassen anlegen oder Klassen aus anderen Dokumenten importieren.

neue_Klassen.png 

1„Neue Klasse anlegen“ – Diese Option legt eine neue Klasse an, deren Klassenstil (Füllung, Farbe etc.) der mo­mentanen Grundeinstellung der Attributpalette entspricht. Unter Name geben Sie den gewünschten Namen der neuen Klasse ein.

2„Klassen importieren“ – Mit dieser Option werden eine oder mehrere Klassennamen in das aktuelle Dokument im­portiert.

Im Einblendmenü werden alle Dokumente angezeigt, die sich im Ordner „Standards“ (Vectorworks-Programmord­ner/Bibliotheken/Attribute und Vorgaben) befinden. Über Auswählen können Sie aber auch ein beliebiges anderes Dokument wählen. Die im ausgewählten Dokument befindlichen Klassen werden in der Liste darunter angezeigt. Aktivieren Sie eine oder mehrere Klassen, die Sie in Ihre aktuelle Zeichnung importieren wollen. Mehrere Einträge aktivieren Sie durch Drücken der Umschalt- oder der Befehlstaste (Mac) bzw. der Umschalt- oder der Kontrolltaste (Windows).

3„In diesem Dokument bereits vorhandene Klassen ausblenden“ – Ist diese Option aktiviert, werden in der Liste nur Klassennamen angezeigt, die nicht im aktuellen Dokument enthalten sind. Klassennamen, die bereits verwendet werden, können dann nicht importiert werden. Schalten Sie die Option aus, werden alle Klassennamen aus dem gewählten Dokument importiert. Die bestehenden Klassen werden durch importierte Klassen mit gleichem Namen ersetzt. Dadurch ändern sich auch die Klassendefinitionen sowie das Aussehen der mit diesen Klassen verknüpf­ten Objekte.

4„In Darstellungen“/„In Ansichtsbereichen“ – In diesen Einblendmenüs bestimmen Sie, welchen Sichtbarkeitsstatus die gewählte Klasse in allen gesicherten Darstellungen bzw. Ansichtsbereichen haben soll.

5„Nach dem Anlegen bearbeiten“ – Aktivieren Sie diese Option, öffnet sich nach dem Schließen des Dialogfensters sofort das Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ (siehe hier), in dem Sie die importierten Klassen bearbeiten kön­nen.

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Klassen

Die Infopalette

Klassen hierarchisch anzeigen

Klassen bearbeiten

DesignSeries00075.png Klassen aufgrund Materialnamen anlegen und zuweisen Pro.png

Mit dem Befehl Material zu Klassen (Menü Extras) können Sie alle Objekte (auch solche, die sich in Gruppen, Sym­bolen oder Intelligenten Objekten befinden) in neue Klassen legen, die jeweils den Namen des Materials tragen, das den einzelnen Objekten zugeordnet wurde. So lassen sich auch Materialinformationen über Objekte mit DXF/DWG exportieren. Die Namen aller Klassen, die neu angelegt werden, beginnen immer mit „Material-“.

TIPP: Da Material zu Klassen die Klassenstruktur eines Dokuments vollständig verändert, sollten Sie immer zuerst eine Kopie des Dokuments anlegen, bevor Sie den Befehl ausführen.

HINWEIS: Sobald Sie ein Intelligentes Objekt aktualisieren, erhalten alle Klassen von Unterobjekten wieder ihre ursprünglichen Namen.

Dialogfenster „Material zu Klassen“

Dieses Dialogfenster erscheint, sobald Sie Extras > Material zu Klassen wählen. Sie können hier festlegen, welches Material bei Objekten, die mehrere Materialien enthalten (Dächer, Wände), als Klassenname verwendet werden soll und was mit Objekten geschieht, denen kein Material zugeordnet wurde.

Dialogfenster_Material_zu_Klassen.png 

1„Wandmaterial“ – Hier wählen Sie aus, ob bei Wänden, denen mehrere Materialien zugewiesen wurden, das Ma­terial der rechten oder der linken Wandseite oder das Material der Abschlüsse als Klassenname verwendet werden soll.

2„Dachmaterial“ – Hier wählen Sie aus, ob bei Dächern, denen mehrere Materialien zugewiesen wurden, das Ma­terial der Dachflächen oder der Giebelwände als Klassenname verwendet werden soll.

3„Objekte ohne Material...“ – Aktivieren Sie diese Option, werden alle Objekte, denen kein Material zugewiesen wur­de, in die Klasse „Material-Keines“ gelegt.

Klassen bearbeiten

Klassen können über das Dialogfenster „Organisation“ bearbeitet werden. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:

  1. Wählen Sie Extras > Organisation. Sie können stattdessen auch auf den Klassen-Knopf in der Darstellungszeile klicken. Das Dialogfenster „Organisation“ öffnet sich.

  2. Klicken Sie auf den Reiter „Klassen“. Eine Liste aller Klassen in der Zeichnung wird angezeigt. In der Ansicht De­tails können die Sichtbarkeit und die aktive Klasse geändert werden. Die Sichtbarkeiten von Klassen in Ansichts­bereichen und gesicherten Darstellungen ändern Sie in der Ansicht Sichtbarkeiten.

  3. Aktivieren Sie eine ode mehrere Klassen in der Liste und klicken Sie auf Bearbeiten, um die anderen Klassenein­stellungen zu ändern. Das Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ öffnet sich.

  4. Klicken Sie OK, um zum Dialogfenster „Organisation“ zurückzukehren. Befinden sich bereits Objekte in einer be­arbeiteten Klasse und ist Automatisch zuweisen aktiviert, werden Sie dazu aufgefordert festzulegen, ob allen Ob­jekten der Zeichnung in dieser Klasse der Klassenstil zugewiesen werden soll (siehe hier).

  5. Klicken Sie OK, um die Änderungen zu sichern.

Bearbeiten Sie mehrere Klassen gleichzeitig, wird bei Attributen, die sich bei den Klassen unterscheiden, keine Ein­stellung angezeigt. Klicken Sie OK, werden die aktuellen Einstellungen auf alle aktivierten Klassen angewandt. Attri­bute ohne Einstellung werden nicht angewandt.

Dialogfenster „Klasse bearbeiten“

Dieses Dialogfenster erscheint, wenn Sie im Dialogfenster „Organisation“ im Reiter „Klassen“ auf Bearbeiten klicken. Sie ändern hier den Namen, die Attribute und die Sichtbarkeiten der im Dialogfenster „Organisation“ gewählten Klas­se. Das Dialogfenster ist in mehrere Rubriken aufgeteilt.

Attribute

Klasse_bearbeiten.png 

1„Name“ – In diesem Textfeld können Sie der Klasse einen anderen Namen geben.

2„Automatisch zuweisen“ – Ist diese Option eingeschaltet, werden Objekte, die Sie zeichnen, während diese Klasse aktiv ist, sofort mit dem Klassenstil ausgestattet, d. h., sämtliche Attribute der Klasse werden automatisch allen neuen Objekten zugewiesen. Ist die Option ausgeschaltet, werden neue Objekte wie gewohnt mit den momentan in der Attributpalette gewählten Attributen erstellt. Natürlich können in beiden Fällen die Attributeinstellungen auch nachträglich für jedes Objekt wieder verändert werden.

TIPP: Schalten Sie diese Option ein, nachdem Sie bereits Objekte in dieser Klasse gezeichnet haben, wäh­rend die Option ausgeschaltet war, oder legen Sie bestehende Objekte in einer Klasse ab, bei der diese Op­tion eingeschaltet ist, können Sie im Dialogfenster „Klassenattribute allen Objekten zuweisen?“ bestimmen, ob allen Objekten der Zeichnung in dieser Klasse der Klassenstil zugewiesen werden soll (siehe hier).

3„Füllattribute“/„Stiftattribute“ – In diesem Bereich können Sie den Klassenstil festlegen. Die Auswahl der Attribute, die den Klassenstil definieren, erfolgt gleich wie in der Attributpalette. Detaillierte Informationen zu diesen Ein­blendmenüs finden Sie im Kapitel Attributpalette ab hier.

HINWEIS: Wählen Sie ein Füllattribut, wenn Sie den Objekten dieser Klasse ein Renderworks-Material zu­weisen wollen. Ist die Füllung „Keine“, werden keine Materialien angezeigt, wenn die Objekte gerendert wer­den.

4„Schlagschatten verwenden“ – Aktivieren Sie diese Option, werden Objekte, die Sie erzeugen, während die Klasse aktiv ist, in der Ansicht „2D-Plan“ sofort mit dem definierten Schlagschatten ausgestattet. Klicken Sie auf Bearbei­ten, öffnet sich das Dialogfenster „Schlagschatten“ (siehe hier), in dem Sie die gewünschten Einstellungen für den Schlagschatten vornehmen können.

TIPP: Schalten Sie diese Option ein, nachdem Sie bereits Objekte in dieser Klasse erzeugt haben, während die Option ausgeschaltet war, oder legen Sie bestehende Objekte in einer Klasse ab, bei der diese Option eingeschaltet ist, können Sie im Dialogfenster „Klassenattribute allen Objekten zuweisen?“ bestimmen, ob al­len Objekten der Zeichnung in dieser Klasse der Klassenstil zugewiesen werden soll (siehe hier).

5„Textstil“ – Aktivieren Sie Automatisch zuweisen, werden Textobjekte, die Sie erzeugen, während diese Klasse aktiv ist, sofort mit dem gesicherten Textstil ausgestattet, den Sie im Einblendmenü wählen. Der gewählte Textstil wird also automatisch allen Textobjekten zugewiesen.

TIPP: Schalten Sie diese Option ein, nachdem Sie bereits Texte in dieser Klasse erzeugt haben, während die Option ausgeschaltet war, oder legen Sie bestehende Textobjekte in einer Klasse ab, bei der diese Option eingeschaltet ist, können Sie im Dialogfenster „Klassenattribute allen Objekten zuweisen?“ bestimmen, ob al­len Textobjekten der Zeichnung in dieser Klasse der Klassenstil zugewiesen werden soll (siehe hier).

Materialien

Hier können Sie in den Bereichen Objekte und Schalen, Dächer und Wände den 3D-Objekten dieser Klasse foto­realistische Materialien sowie Oberflächenschraffuren (nur „Wände“) zuweisen. Detaillierte Informationen dazu fin­den Sie ab hier.

TIPP: Wir empfehlen, individuellen Wand- und Dachschalen über Objekte und Schalen Klassenmaterialien zu­zuweisen.

Ist diese Automatisch zuweisen eingeschaltet, werden Objekte, die Sie zeichnen, während diese Klasse aktiv ist, sofort mit dem Klassenstil ausgestattet, d. h., sämtliche Materialien der Klasse werden automatisch allen neuen Ob­jekten zugewiesen

Klasse_bearb_Mat.png 

Beschreibung

Hier können Sie einen beliebigen Text eingeben, der die Klasse beschreibt. Dieser Text wird in einem Tooltipp ange­zeigt, der erscheint, wenn Sie den Zeiger im Dialogfenster „Organisation“, in der Navigationspalette oder im Klassen-Einblendmenü in der Darstellungszeilte (nur Mac) über eine Klasse bewegen.

Klasse_bearb_Beschr.png 

Sichtbarkeiten

Hier können Sie für die Klasse den Sichtbarkeitsstatus in allen Ansichtsbereichen und gesicherten Darstellungen än­dern, ohne dafür den Ansichtsbereich oder die Darstellung bearbeiten zu müssen. Wie Sie Darstellungen sichern und aufrufen, wird auf hier erklärt.

Klasse_bearb_Sichtb.png 

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Klassen hierarchisch anzeigen

Klassenstile zuweisen

Die Attributpalette

Zubehör-Bibliotheken

Klassenstile zuweisen

Mit Klassenattributen, den sogenannten „Klassenstilen“, lassen sich Objekte automatisch aufgrund ihrer Klasse mit bestimmten Attributen darstellen (Füllung, Farbe, Liniendicke, -art usw., siehe unten). So können Sie z. B. eine Klas­se „Haustechnik-Heizung“ anlegen, die jedes Objekt, das sich darin befindet, automatisch mit einer roten Füllung aus­stattet. Klassenstile werden in der Attributpalette mit einem gebogenen Pfeil angezeigt.

Mit Klassenstilen können Sie ein ganzes Set von Attributen, z. B. eine Liniendicke, eine Stiftfarbe und eine Füllung unter einer Klasse abspeichern. Dieses Prinzip ist mit den sogenannten „Stilvorlagen“ oder „Formatvorlagen“ in ei­nem Textverarbeitungs- oder Desktoppublishingprogramm vergleichbar. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Er­scheinungsbild (Liniendicke, Farbe etc.) einer bestimmten Art von Objekten (Bemaßungen, Achsen usw.) muss nur einmal, nämlich in der Klasse, in der sie abgelegt werden, definiert werden. Zudem wirken sich Änderungen, die an den Klassenattributen vorgenommen werden, unmittelbar auf sämtliche Objekte aus, die in dieser Klasse abgelegt sind. Die Einstellungen des Klassenstils können im Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ (Extras > Organisation > Klassen > Bearbeiten, siehe hier) geändert werden.

Wollen Sie einem Objekt den Stil seiner Klasse zuweisen, müssen Sie zunächst im Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ die gewünschten Klassenattribute festlegen (siehe hier). Soll ein Objekt z. B. eine Füllung im Stil und in der Far­be seiner Klasse erhalten, müssen Sie es zuerst aktivieren. Dann wählen Sie in der Attributpalette Füllung > Klas­senstil und Farbe > Klassenfarbe. Das Objekt erhält daraufhin die Füll- und Farbeigenschaften seiner Klasse.

Haben Sie im Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ die Option Automatisch zuweisen eingeschaltet, werden Objekte, die Sie zeichnen, während diese Klasse aktiv ist, oder die neu in dieser Klasse abgelegt werden, sofort mit dem Klas­senstil ausgestattet. Übertragen Sie ein Objekt von einer Klasse in eine andere, öffnet sich das Dialogfenster „Klas­senattribute allen Objekten zuweisen?“ (siehe unten). Bestimmen Sie dort, ob diese übertragenen Objekte die Klas­senattribute der neuen Klasse übernehmen sollen oder nicht.

Dieses Dialogfenster erscheint auch, wenn Sie für eine bestehende Klasse, in der bereits Objekte abgelegt sind, im Dialogfenster „Klasse bearbeiten“ die bisher ausgeschaltete Option Automatisch zuweisen einschalten. Sie bestim­men dann in diesem Dialogfenster, ob sämtlichen Objekten in dieser Klasse die Klassenstile der Klasse zugewiesen werden sollen oder nicht.

HINWEIS: Im ersten Fall sind also die individuellen Attributeinstelllungen aller bestehenden, bereits zuvor in die­ser Klasse abgelegten Objekte von Ihrem Entscheid betroffen; im zweiten Fall werden nur die übertragenen Ob­jekte verändert.

Dokumentstruktur00082.png 

1„Ja“ – Klicken Sie diesen Knopf, werden sämtliche Klassenattribute der Klasse den Objekten zugewiesen, alle in­dividuellen Attributeinstellungen der Objekte gehen dabei verloren. Bei jeder Wiederholung des Vorgangs für eine Klasse erscheint das Dialogfenster erneut.

2„Nein“ – Klicken Sie diesen Knopf, werden die Attributeinstellungen der Objekte der betreffenden Klasse nicht ver­ändert, ihre individuellen Attributeinstellungen bleiben also erhalten. Bei jeder Wiederholung des Vorgangs für die­se oder eine andere Klasse erscheint das Dialogfenster erneut.

3„Ja für alle“ – Klicken Sie diesen Knopf, werden sämtliche Klassenattribute der Klasse den Objekten zugewiesen, alle individuellen Attributeinstellungen der Objekte gehen dabei verloren. Dieses Verhalten wird beibehalten, bis Sie Vectorworks beenden und neu starten.

4„Nein für alle“ – Klicken Sie diesen Knopf, werden die Attributeinstellungen der Objekte der betreffenden Klasse nicht verändert, ihre individuellen Attributeinstellungen bleiben also erhalten. Dieses Verhalten wird beibehalten, bis Sie Vectorworks beenden und neu starten.

5„Gewählte Aktion immer ausführen“ – Aktivieren Sie diese Option, werden die Klassenattribute – je nach gewählter Aktion – immer bzw. nie zugewiesen, wenn Automatisch zuweisen gewählt oder ein Objekt in eine solche Klasse übertragen wird. Das Dialogfenster erscheint dann nicht mehr. Wenn die gewählte Aktion nicht mehr automatisch ausgeführt werden soll, müssen Sie im Dialogfenster „Einstellungen Programm“ auf Grundeinstellungen klicken (siehe hier).

Dokumentstruktur00085.png 

Klassenstile können Objekten auch zugewiesen werden, nachdem diese angelegt wurden:

    Wählen Sie in der Attributpalette im entsprechenden Einblendmenü „Klassenstil“ bzw. „Klassendicke“.

    Wählen Sie unter Textstil im Reiter „Objekt“ der Infopalette „<Klassenstil>“.

    Wählen Sie unter Material im Reiter „Rendern“ der Infopalette „Klassenmaterial“.

    DesignSeries00088.png Soll ein Objekt sämtliche Klassenstile seiner Klasse erhalten, können Sie im Einblendmenü unten in der Attri­butpalette Klassenstile zuweisen wählen. Mit Klassenstile entfernen wird die Zuweisung des Klassenstils wieder rückgängig gemacht. Das Objekt behält allerdings die Attribute seiner Klasse.

Weitere Informationen zu Klassenstilen finden Sie auch ab hier.

Die aktive Klasse definieren

Um Objekt in einer bestimmten Klasse zu entfernen oder zu bearbeiten, muss entweder die Klasse aktiv sein oder die Klassendarstellung muss so gewählt sein, dass das Bearbeiten anderer Klassen erlaubt ist (siehe hier). Es gibt mehrere Wege, die aktive Klasse zu wählen.

TIPP: Enthält ein Dokument nur wenige Klassen, können Sie mit Tastenkürzeln zwischen den einzelnen Klas­sen hin- und herwechseln. Diese Tastenkürzel legen Sie im Dialogfenster „Einstellungen Programm“ fest (siehe hier). Mit dem Tastenkürzel machen Sie die nächste bzw. vorhergehende Klassen in der Liste zur aktiven Klassen. Enthält das Dokument viele Klassen, sollten Sie eine der folgenden Optionen verwenden:

Aktive Klasse über das Dialogfenster „Organisation“ wählen
  1. Klicken Sie im Dialogfenster „Organisation“ auf den Reiter „Klassen“.

  2. Sie erkennen die aktive Klasse am Häkchen links neben dem Klassenamen. Die Klasse wird außerdem mit fetter Schrift hervorgehoben.

  3. Klicken Sie in die Häkchen-Spalte neben der Klasse, die aktiv sein soll.

  4. Schließen Sie das Dialogfenster mit OK. Die gewählte Klasse wird angezeigt.

Aktive Klasse über die Darstellungszeile wählen
  1. Klicken Sie auf das Einblendmenü Klassen in der Darstellungszeile. In der Liste werden alle Klassen des Doku­ments angezeigt.

  2. Auf dem Mac wird die aktive Klasse mit einem Häkchen gekennzeichnet, unter Windows ist sie fett hervorgehoben.

  3. Klicken Sie auf die Klasse, die aktiviert werden soll. Die gewählte Klasse wird angezeigt.

Aktive Klasse über die Navigationspalette wählen
  1. Klicken Sie in der Navigationspalette auf den Reiter „Klassen“.

  2. Sie erkennen die aktive Klasse am Häkchen links neben dem Klassennamen. Die Klasse wird außerdem mit fetter Schrift hervorgehoben.

  3. Klicken Sie in die Häkchen-Spalte neben der Klasse, die aktiv sein soll.

TIPP: Sie können stattdessen auch mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Klasse klicken und im Kon­textmenü Aktivieren wählen.

Aktive Klasse über Kontextmenü wählen

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Objekt und wählen Sie Kontextmenü > Klasse wählen, wird die Klas­se, in der sich das angeklickte Objekt befindet, zur aktiven Klasse, auch wenn sich das Objekt auf einer anderen Ebe­ne mit unterschiedlichem Maßstab, auf einer grauen Ebene oder in einer grauen Klasse befindet.

Objekte in Klassen in andere Dokumente kopieren

Objekte in einer Klasse können von einer Zeichnung in eine andere kopiert werden, auch wenn das Zieldokument nicht dieselbe Klasse wie das ursprüngliche Dokument enthält. Vectorworks erzeugt automatisch eine neue Klasse im Zieldokument und überträgt alle Klasseninformationen aus dem Quelldokument. Befindet sich im Zieldokument bereits eine Klasse mit dem gleichen Namen wie im Quelldokument, werden nur die Objektinformationen übertragen. Die Klasseninformationen der Klasse im Zieldokument bleiben unverändert.

Kopieren Sie Objekt in ein anderes Dokument, die aufgrund der Sichtbarkeitseinstellungen unsichtbar würden, müs­sen Sie angeben, ob die unsichtbaren Klassen sichtbar geschaltet werden sollen, damit die eingefügten Objekte sichtbar werden.

 

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