DesignSeries00063.png IFC-Projekte exportieren

Mit dem Befehl Export IFC-Projekt (Datei > Export) werden IFC-Projekte für die IFC-Versionen 2x2, 2x3 oder 4 ex­portiert. Sie können in die Formate IFC, IFCZIP und IFCXML exportieren.

Beim Export einer Vectorworks-Datei in eine IFC-Datei werden die Geometrie und die mit ihr verknüpften Daten, die benötigt werden, festgelegt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte „Model View Definition“ (Modellansicht – MVD), die die gesamte Geometrie und alle Daten in einem Gebäudemodell zusammenfasst, abhängig vom Workflow oder der Verwendung von Geometrie und Daten in einem anderen Programm. MVDs können von internationalen, nationalen oder lokalen Gruppen definiert werden, die sich mit standardisiertem Informationsaustausch beschäftigen, z. B. für Entwurfskoordination, Kollisionskontrolle oder Statik-Analyse. Vectorworks unterstützt die Verwendung von MVDs, um den Export zu automatisieren. Sie können aber auch selbst ein Set von Geometrie und Daten definieren, das exportiert wird.

TIPP: Wände können mit ihren Schalen als ein IFC-Objekt (IfcWall oder IfcWallStandardCase) exportiert wer­den. Sie können die Wand aber auch in ihre einzelnen Schalen aufteilen (IfcBuildingElementPart). Weist eine Schale eine andere Höhe als der Rest der Wand auf, werden alle Schalen automatisch als Building Elements exportiert.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Wir empfehlen vor dem Export folgende Einstellungen vorzunehmen:

  2.         Setzen Sie in den Vectorworks-Programmeinstellungen die 3D-Kreisauflösung auf „Tief“, um die Dateigröße zu reduzieren.

            Stellen Sie die Ansicht auf „2D-Plan“.

            Zoomen Sie die Ansicht auf eine kleine, einfache Ecke des Modells.

  3. Wählen Sie Datei > Export > Export IFC-Projekt.

  4. Das Dialogfenster „Einstellungen IFC-Export“ öffnet sich. Im Reiter „Einstellungen“ finden Sie diverse Einstellun­gen für den Export sowie allgemeine Informationen zum Projekt, Verfasser, Grundstück usw. Einige dieser Felder werden aufgrund der bestehenden Projektinformationen in Vectorworks automatisch ausgefüllt.

  5. Wählen Sie IFC-Version 2x3 und die Modellansicht „CV 2.0 – Architecture“. Diese Modellansicht ist die offizielle internationale Model View Definiton von buildingSMART für den Export von Architekturmodellen, die für die Koor­dination mit Statik- und gebäudetechnischen Modellen verwendet wird.

  6. TIPP: Wählen Sie für den richtigen Export von Geländemodellen die Modellansicht „Erweiterte Vectorworks Mo­dellansicht“ und aktivieren Sie Geländemodell exportieren.

  7. Stellen Sie sicher, dass Sie Eigene Eigenschaftensets (Custom Psets) exportieren aktivieren, wenn Sie Ob­jekten eigene IFCEigenschaftensets zugewiesen haben (sollte standardmäßig eingeschaltet sein).

  8. Einzelne Programme können nicht mit Wandschalen umgehen. Mit Wände und Böden/Decken anhand der Schalen exportieren haben Sie die Möglichkeit, die Schalen von Wänden beim Export wegzulassen (auch unter­schiedliche Schalenhöhen zu ignorieren) und die Schalen von Böden und Decken als einzelne Elemente zu expor­tieren.

  9. Bestimmen Sie im Reiter „Ebenenstruktur“, welche Ebenen exportiert werden sollen und welche Geschossnamen ihnen beim Export zugewiesen werden. Wenn ein Geländemodell der Strukturebene „Grundstück“ zugeordnet wird und als IFC-Objekt markiert wurde, wird es ebenfalls exportiert.

  10. Arch.png Bei Projekten, die von Anfang an mit Geschossen eingerichtet wurden, erfolgt die Geschosszuordnung auto­matisch. Diese Zuordnung kann aber auch manuell überschrieben werden.

  11. Bestimmen Sie die Gebäude- oder Gelände-Eigenschaften für jede der gewählten Ebenen (Eingangsgeschoss, Obergeschoss usw.).

  12. Klicken Sie auf OK, um das Projekt zu exportieren. Bestimmen Sie im Dialogfenster „Sichern unter“ den Datein­amen und den Speicherort.

Dialogfenster „Einstellungen IFC-Export“

Hier nehmen Sie die Einstellungen für den IFC-Export vor. Das Dialogfenster ist in zwei Reiter aufgeteilt.

Einstellungen

Hier erfassen Sie Gebäudedaten und nehmen Exporteinstellungen vor. Außerdem können Sie Informationen über die Datei eingeben bzw. ablesen. Der Reiter „Einstellungen“ ist in mehrere Rubriken aufgeteilt.

IFC_Exporteinst.png 

  1. „Einstellungen“ – Klicken Sie hier auf die Rubrik, für die Sie Einstellungen vornehmen wollen.

  2. „Projektdaten“ – Geben Sie hier die Projektdaten ein.

    „Verfasser“/„Verfasser Adresse“ – Hier werden Informationen über den Verfasser der Datei erfasst. Geben Sie dazu die entsprechenden Daten ein. Wählen Sie unter Funktion die Funktion des Autors und klicken Sie auf Nach­schlagen, um eine Kategorie auszuwählen.. Um eine eigene Funktion einzugeben, müssen Sie den Eintrag „USERDEFINED“ wählen.

    „Auftraggeber“ /„Auftraggeber Adresse“ – Hier werden Informationen über den Auftraggeber erfasst. Geben Sie dazu die entsprechenden Daten ein. Sind Verfasser und Auftraggeber identisch, können Sie über Kontakt Verfas­ser einfügen bzw. Adresse Verfasser einfügen automatisch die Daten des Verfasser einfügen. Spätere Ände­rungen an den Verfasserdaten werden nicht übernommen.

    „Grundstück“/„Grundstück Adresse“ – Hier können Sie die Grundstücksdaten und -adresse eintragen: die Flur­stücksnummer, die Koordinaten des Grundstücks (Längen- und Breitengrad sowie die Höhe über dem Meeres­spiegel), die Größe des Baufensters, die Bruttofläche des Geländes sowie die zulässige Bauhöhe des Projekts.

    „Gebäudedaten“/„Gebäude Adresse“ – Hier erfassen Sie u.a. die Gebäude-ID, den Namen, die Beschreibung, die Nutzungsart und die geplante Brutto- bzw. Nettofläche. Außerdem bestimmen Sie, welche Art Brandschutz ver­wendet wird. Wählen Sie den Eintrag „Sprinkler“, wird im Reiter „Ebenenstruktur“ Sprinkleranlage aktiviert. Sind Gebäude- und Grundstücksadresse identisch, können Sie über Adresse Grundstück einfügen automatisch die Daten des Grundstücks einfügen. Spätere Änderungen an den Grundstücksdaten werden nicht übernommen.

  3. „Dateiformat“ – Wählen Sie hier, ob die Datei als normale oder komprimierte („.ifc (zipped)“) IFC-Datei oder als IFCXML-Datei exportiert werden soll.

  4. „IFC-Version“ – Wählen Sie hier, für welche IFC-Version die Datei exportiert werden soll.

  5. „Modellansicht“ – Wählen Sie hier, welche Modellansicht (MVD) die Geometrie und die für den Export benötigten Daten definiert.

  6. „CV 2.0 Architecture“ – Hierbei handelt es sich um eine offizielle buildingSMART International MVD für den Export architektonischer Modelle zur Koordination mit Modellen für die Fachplanung und den Gebäudeunterhalt.

    „Erweiterte Vectorworks Modellansicht“ – Die erweiterte Vectorworks-Modellansicht ist keine offizielle MVD. Mit ih­rer Hilfe können Sie die zu exportierende Geometrie und Daten selbst definieren, indem Sie Exportoptionen (6) wie die Sichtbarkeit von Objekten oder Konstruktionsebenen wählen. Diese MVD exportiert über die MVD CV 2.0 hinaus folgende Elemente:

            3D-Geometrie als Proxy-Objekte (IfcBuildingElementProxy)

            lineare, Winkel-, Bogen- und Gefällebemaßungen

            Nordpfeil

            Zickzacklinien

            Text-Nodes (mit verknüpften IFC-Daten)

    „IES VE“ – Mit Hilfe dieser Modellansicht können Sie Raumflächen für Energieverbrauchssimulationen und -ana­lysen mit IES VE exportieren. Dabei werden die Netto- und Bruttoraumflächen gleichzeitig exportiert, ohne dass Sie dafür die Volumenanzeige ändern müssen.

    „COBie/Facilitymanagement“ – Diese Modellansicht exportiert die Informationen, die für das Facility Management notwendig sind. COBie (Construction Operations Building Information Exchange) ist die amerikanische Ausfüh­rung der international anerkannten Modellansicht „Facility Management Handover“. Die Modellansicht „COBie/Fa­cilities Management“ beinhaltet die internationale Version der COBie/COBie2-Austauschanforderungen.

    „Vereinfachte Geometrie“ – Wählen Sie diese Modellansicht, werden Wände als „IFCWallStandardCase“ expor­tiert, wobei alle Schalen in einem Extrusionskörper zusammengefasst werden. Boden/Decken-Schalen werden als mehrere Böden/Decken (ein Boden/Decke pro Schale) exportiert.

  7. „Zusätzliche Ansichten“ – Hier können Sie zusätzliche Informationen wählen, die beim Export zur Modellansicht hinzugefügt werden.

  8. „Exportoptionen“ – Mit diesen Optionen können Sie zusätzliche Einstellungen für den Export vornehmen.

  9. „Nur Objekte in sichtbaren Klassen und Ebenen exportieren“ – Aktivieren Sie diese Option, werden nur Objekte in sichtbaren Klassen exportiert. (Die Auswahl der Ebenen nehmen Sie im Reiter „Ebenenstruktur“ des Dialogfens­ters vor.) Ist die Option ausgeschaltet, werden alle Objekte exportiert, die von der gewählten Modellansicht benö­tigt werden.

    „Geländemodell exportieren“ – Ist diese Option eingeschaltet, werden Geländemodelle mit exportiert. Sie können im Reiter „Ebenenstruktur“ des Dialogfensters die gewünschten Geländemodell-Ebenen den IFC-Strukturebenen zuordnen.

    „Eigene Eigenschaftensets (Custom Psets) exportieren“ – Ist diese Option aktiviert, werden die Eigenschaftensets exportiert, die Sie im Dialogfenster „Eigene Eigenschaftensets (Custom Psets)“ (siehe hier) definiert haben. Diese werden für Modelle verwendet, die nicht explizit in der Definition der Modellansicht enthalten sind, oder wenn Sie die erweiterte Vectorworks-Modellansicht gewählt haben.

    „Volumenkörper als BREPs exportieren“ – Aktivieren Sie diese Option, werden Vollkörper im BREP-Format (Boundary Representations) exportiert. Die vereinfachte BREP-Geometrie kann von IFC-Programmen gelesen werden, die keine komplexen Volumenberechnungen unterstützen. Andere 3D-Objekte wie z. B. Extrusionskörper sind davon nicht betroffen.

    „Text im Unicode-Format speichern“ – Aktivieren Sie diese Option, werden Texte im Unicode-Format exportiert. Unicode ist ein internationaler Standard, bei dem für jedes Schriftzeichen ein digitaler Code festgelegt wird.

    „Wände und Böden/Decken anhand der Schalen exportieren“ – Ist diese Option aktiviert, werden nur die Schalen von Wänden und Böden/Decken exportiert. Sind keine Schalen definiert, wird statt dessen die Wand bzw. Boden/Decke exportiert.

  10. „Einstellungen speichern“ – Klicken Sie auf diesen Knopf, werden die aktuellen Einstellungen im Dialogfenster ge­speichert, ohne dass das Projekt exportiert wird.

Ebenenstruktur

In diesem Reiter ordnen Sie die einzelnen Ebenen in der Datei den IFC-Strukturebenen (Geschosse bzw. Grund­stück) zu. Außerdem können Sie Ihnen noch bestimmte Eigenschaften zuweisen.

Einst_IFC-Export.png 

  1. „Anzahl Geschosse“ – Hier wird die Anzahl der Geschosse in der Datei angezeigt. Dieser Wert bestimmt, wie viele Geschosse unter Strukturebene (3) verfügbar sind. Unterscheidet sich die hier eingegebene Zahl von der Anzahl der Geschosse in der Datei, werden zusätzliche Strukturebenen angezeigt, denen die Geschosse zugeordnet wer­den können. Dadurch wird beim Export größere Flexibilität erzeugt: Die Geschossstruktur in der Datei wird über­schrieben und bestimmte Ebenen werden beim Export anderen Geschossen zugeordnet.

  2. „Verfügbare Ebenen“ – Hier werden alle Ebenen der Datei angezeigt, die einem Geschoss bzw. Grundstück zuge­ordnet werden können.

  3. „Strukturebene“ – Wählen Sie hier die IFC-Strukturebene, der Vectorworks-Ebenen zugeordnet werden sollen. Eine IFC-Strukturebene kann entweder ein Geschoss oder ein Grundstück sein. Die Anzahl der Geschosse legen Sie unter Anzahl Geschosse fest (1). Haben Sie bereits im Dialogfenster „Organisation“ Geschosse angelegt, werden diese automatisch im Einblendmenü angezeigt. In der Liste „Zu exportierende Ebenen“ (4) finden Sie dann die Konstruktionsebenen, die dem jeweiligen Geschoss zugeordnet wurden. Arbeiten Sie in Vectorworks nicht mit Geschossen, können Sie in der Liste „Verfügbare Ebenen“ (2) wählen, welche Ebenen dem gerade gewählten Ge­schoss zugeordnet werden. Konstruktionsebenen mit Geländemodellen werden Grundstück-Strukturebenen zu­geordnet.

  4. „Zu exportierende Ebenen“ – Hier werden die Ebenen angezeigt, die Sie der unter Strukturebene (3) gewählten Strukturebene (Geschoss bzw. Grundstück) zugewiesen haben. Dazu wählen Sie in der Liste „Verfügbare Ebe­nen“ (2) die gewünschten Konstruktionsebenen und klicken auf Hinzufügen. Über Entfernen lassen sich Ebenen wieder aus der Liste entfernen.

  5. „Ist Erd- oder Obergeschoss“ – Aktivieren Sie diese Option, um die gerade gewählte Strukturebene als Erd- bzw. Obergeschoss zu definieren. Ist die Option nicht aktiviert, wird die Strukturebene als Keller- bzw. Untergeschoss definiert.

  6. „Ist Eingangsgeschoss“ – Aktivieren Sie diese Option, um die gerade gewählte Strukturebene als Eingangsge­schoss zu definieren.

  7. „Sprinkleranlage“ – Diese Optionen definieren, ob das Geschoss über eine Sprinkleranlage verfügt und ob diese automatisch ist.

  8. „Flächen (geplant)“ – Geben Sie hier die geplante Brutto- bzw. Nettofläche des Geschosses ein. Diese Daten wer­den für die Berechnung des Gebäudes benötigt.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

IFC-Datenaustausch

Objekten IFC-Daten zuweisen

IFC-Dateien importieren

Geschosse

 

Feedback zur Hilfe