Alle Eigenschaften einer Bemaßung wie Pfeilart, Abstand des Bemaßungstextes von der Maßlinie oder Länge der Bemaßungshilfslinien sind als ein Bemaßungsstandard abgespeichert. Ein Bemaßungsstandard ist also die Beschreibung, wie eine Maßlinie aussehen soll. In Vectorworks können Sie zwischen neun vordefinierten Standards wählen, die nicht verändert werden können. Sie können aber zusätzlich beliebig viele eigene Standards definieren. Vectorworks enthält folgende vordefinierte Bemaßungsstandards:
Abkürzung |
Bemaßungsstandard |
Architektur Standard |
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American Society of Mechanical Engineers |
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British Standards Institutions |
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Deutsches Institut für Normung |
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International Organization for Standardization |
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Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein (feste Maßhilfslinienlänge) |
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Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein |
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DIN (Maßzahlen in zwei Einheiten) |
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DIN (Maßzahlen in zwei Einheiten) |
Die zwei besonderen Bemaßungsstandards „Nebeneinander“ und „Übereinander“ sind DIN-Standards mit der Eigenschaft, dass die Maßzahl in zwei verschiedenen Einheiten gleichzeitig angezeigt wird. Die beiden Maßzahlen werden einmal nebeneinander und einmal übereinander dargestellt. Die in der zweiten Einheit angezeigte Maßzahl wird jeweils zwischen eckige Klammern gesetzt. In welchen Einheiten diese beiden Maßzahlen angezeigt werden, legen Sie im Dialogfenster „Einheiten“ fest (siehe hier).
TIPP: Wie für Bemaßungen üblich, kann die Darstellung von Maßzahlen über die Infopalette bearbeitet werden. Sie können dort unter anderem festlegen, dass die zweite Maßzahl nicht zwischen eckige Klammern geschrieben wird (siehe hier).
Die Definition eines Bemaßungsstandards erfolgt über Datei > Dokument Einstellungen > Dokument > Bemaßung. Um selbst einen Standard zu definieren, klicken Sie dort auf Eigene Standards. Im erscheinenden Dialogfenster „Bemaßungsstandards“ können Sie neue Bemaßungsstandards definieren, bestehende umbenennen, bearbeiten, löschen etc.
Im Reiter „Bemaßung“ des Dialogfensters „Einstellungen Dokument“ können der Bemaßungsstandard ausgewählt, eigene Standards definiert und die Liniendicke der bei Bemaßungen als Linienendzeichen verwendeten Schrägstriche individuell, d. h. unabhängig von der Liniendicke der restlichen Bemaßungsbestandteile bestimmt bzw. verändert werden.
1„Assoziative Bemaßung“ – Ist diese Option eingeschaltet, werden Bemaßungen immer mit den bemaßten Objekten verknüpft. Nehmen Sie später Änderungen am Objekt vor, ändert sich auch die Bemaßung entsprechend. Ausführliche Informationen dazu finden Sie ab hier.
„Assoziativität automatisch zuweisen“ – Ist diese Option aktiv, werden neue Bemaßungen automatisch mit dem obersten Objekt verknüpft, wenn sich mehrere Objekte, die assoziativ bemaßt werden können, am Bemaßungspunkt überlagern. So müssen Sie nicht jedes Mal das zu bemaßende Objekt von Hand auswählen.
2„Bemaßung der Klasse „Bemaßung“ zuweisen“ – Ist diese Option aktiviert, werden alle neuen Bemaßungen in der Klasse „Bemaßung“ abgelegt. Diese Option ist in der Voreinstellung aktiviert. Ist diese Option ausgeschaltet, werden neue Bemaßungen der gerade aktiven Klasse zugewiesen.
3„Bemaßungsstandard“ – In diesem Bereich können Sie bestimmen, welchen Bemaßungsstandard die Bemaßungen aufweisen, die nach dem Schließen des Fensters gezeichnet werden. Über Eigene Standards können eigene Bemaßungsstandards angelegt werden (siehe hier).
4„Querstrichdicke“ – Im Textfeld in diesem Bereich können Sie die Liniendicke der Schrägstriche eintragen, die bei den Bemaßungen als Linienendzeichen verwendet werden. Mit Punkte, Mils und mm bestimmen Sie die Einheit, in der Sie diese Liniendicke definieren (1 Punkt = 0,352 mm, 1 Mil = 0,0254 mm).
Die neun vordefinierten Bemaßungsstandards können nicht verändert werden. Sie können aber jeden Bemaßungsstandard als Vorlage für einen neuen, eigenen Standard benutzen. Für eine neue Variante des Bemaßungsstandards „SIA“ beispielsweise wählen Sie diesen unter Bemaßungsstandard aus. Bestätigen Sie, indem Sie auf OK klicken. Öffnen Sie das Dialogfenster anschließend erneut (Datei > Dokument Einstellungen > Dokument) und klicken Sie im Reiter „Bemaßung“ auf Eigene Standards. Es erscheint das Dialogfenster „Bemaßungsstandards“. Wenn Sie jetzt einen neuen Bemaßungsstandard anlegen, wird dieser dieselben Einstellungen wie der Bemaßungsstandard „SIA“ aufweisen. Diese Kopie können Sie nun nach Belieben verändern.
1„Liste“ – Diese Liste enthält alle Bemaßungsstandards, die Sie für das aktive Dokument angelegt oder importiert haben. Da die vorgegebenen Standards nicht bearbeitet werden können, sind sie hier nicht aufgeführt. Ist die Liste leer, ist noch kein neuer Standard angelegt oder importiert worden.
2„Neu“ – Klicken Sie auf diesen Knopf, erscheint das Dialogfenster „Name“, in dessen Textfeld Sie Ihrem neuen Bemaßungsstandard einen Namen zuweisen müssen.
3„Bearbeiten“ – Aktivieren Sie in der Liste den Bemaßungsstandard, den Sie verändern wollen. Sobald Sie auf Bearbeiten klicken, erscheint das Dialogfenster „Einstellungen Bemaßungsstandard“ (siehe hier). In diesem Fenster können Sie das Aussehen Ihres eigenen Bemaßungsstandards definieren.
HINWEIS: Das Ändern eines Bemaßungsstandards hat zur Folge, dass alle bestehenden Bemaßungen dieses Standards den neuen Einstellungen entsprechend angepasst werden.
4„Duplizieren“ – Mit einem Klick auf diesen Knopf wird der in der Liste gewählte Bemaßungsstandard dupliziert.
5„Löschen“ – Aktivieren Sie in der Liste den Standard, den Sie entfernen möchten, und klicken Sie dann auf Löschen. Daraufhin erscheint das Dialogfenster „Bemaßungsstandard ersetzen“, in dem Sie festlegen können, mit welchem Bemaßungsstandard die Bemaßungen ersetzt werden sollen, die mit dem gelöschten Standard erstellt wurden.
6„Umbenennen“ – Um einen Bemaßungsstandard umzubenennen, aktivieren Sie ihn in der Liste und klicken auf Umbenennen. Im Textfeld des erscheinenden Dialogfensters „Name“ können Sie dem Bemaßungsstandard einen anderen Namen zuweisen.
7„Importieren“ – Klicken Sie auf diesen Knopf, um einen Bemaßungsstandard aus einer anderen Zeichnung zu importieren. Im erscheinenden Standardfenster zum Öffnen von Dateien wählen Sie auf Ihrer Festplatte oder Ihrem Server das Dokument, in dem Sie den gesuchten Standard abgespeichert haben. Im daraufhin erscheinenden Fenster werden alle Bemaßungsstandards in diesem Dokument angezeigt. Aktivieren Sie die Bemaßungsstandards, die Sie in das aktive Dokument importieren wollen, und klicken Sie auf OK.
8„Ersetzen“ – Klicken Sie auf diesen Knopf, wenn Sie im aktuellen Dokument alle Bemaßungen in einem bestimmten Standard in einen anderen umwandeln wollen. Mit dieser Funktion lassen sich also auch nachträglich allen Bemaßungen eines Plans ein beliebiger anderer Bemaßungsstandard zuweisen. Wählen Sie dazu unter Ersetze … Bemaßung den Bemaßungsstandard, den Sie durch einen anderen ersetzen möchten. Unter durch … Bemaßung wählen Sie den Bemaßungsstandard, der stattdessen verwendet werden soll. So können Sie die bereits angelegten Bemaßungen eines bestehenden Standards wie „Arch“ (der ja nicht verändert werden kann) durch einen an Ihre Bedürfnisse angepassten Bemaßungsstandard ersetzen.
In diesem Dialogfenster können Sie das Aussehen des im Dialogfenster „Bemaßungsstandards“ ausgewählten Standards festlegen. Es erscheint, wenn Sie im Dialogfenster „Bemaßungsstandards“ auf Bearbeiten klicken.
1„Standard“ – Hier können Sie sehen, für welchen Standard die angezeigten Werte gelten.
2Skizze „Bemaßungslinie und -hilfslinie“ – Tragen Sie in diesen Textfeldern die gewünschten Werte ein. Der nebenstehende Skizze können Sie entnehmen, welchen Wert das jeweilige Textfeld enthält: Überstand Bemaßungslinie, Überstand Bemaßungshilfslinie usw. Ist Feste Hilfslinienlänge (6) eingeschaltet, weisen die Maßhilfslinie immer die gleiche Länge auf. Das fünfte Textfeld ist dann deaktiviert und im vierten kann diese bestimmte Länge der Hilfslinien eingetragen werden. Ist diese Option dagegen deaktiviert, weisen die Hilfslinien immer den gleichen Abstand zum bemaßten Objekt auf, variieren aber in der Länge. Diesen fixen Abstand definieren Sie dann im fünften Textfeld.
3Skizzen „Referenzbemaßung“ und „Pfeile außen“ – Im oberen Textfeld bestimmen Sie den Abstand zwischen den einzelnen Bemaßungslinien bei Referenzachsenbemaßungen. Das Textfeld darunter bezeichnet die Länge der beiden Bemaßungslinien bei einer Bemaßung, bei der die Pfeile außen – das heißt, nicht zwischen den Bemaßungshilfslinien – liegen.
4Skizze „Kreisbemaßung“ – Das obere Textfeld definiert die Länge der Verweislinie bei bemaßten Radien und Durchmessern. Die drei Textfelder darunter sind die Maße von Mittelachsen.
5„Alle Werte in“ – Hier sehen Sie, in welcher Einheit die Werte in den Textfeldern angezeigt werden.
6„Hochgestellte und tiefgestellte Maßzahlen skalieren auf“ – In diesem Textfeld bestimmen Sie die Schriftgröße der hoch- bzw. tiefgestellten Maßzahlen (Toleranzen oder Millimeterwerte bei der SIA-Bemaßung). Geben Sie hier zum Beispiel 50% ein, werden Toleranzen halb so groß geschrieben wie die Maßzahlen.
7Optionen „Bemaßungshilfslinien“/„Feste Maßhilfslinienlänge„/„Pfeile immer innen“ – Mit Bemaßungshilfslinien können Sie die Bemaßungshilfslinien ein- oder ausblenden.
Ist Feste Hilfslinienlänge ausgeschaltet, weisen die Hilfslinien immer einen bestimmten Abstand zum bemaßten Objekt auf, variieren aber in der Länge. Ist die Option umgekehrt eingeschaltet, sind die Hilfslinien immer gleich lang. Diesen Abstand oder die feste Länge können Sie in den dafür vorgesehenen Textfeldern (1) eintragen.
Ist Pfeile immer innen ausgeschaltet, werden die Linienendzeichen außerhalb der Bemaßungshilfslinien gezeichnet, sobald zu wenig Platz zur Verfügung steht, um die Pfeile und die Maßzahl innen anzuzeigen. Auch zwei zusätzliche Maßlinien werden dann außerhalb der Hilfslinien wird gezeichnet, deren Länge Sie unter Länge außen (2) bestimmen. Wird es auch für die Maßzahl zu eng, wird diese neben die Maßhilfslinien gesetzt. Schalten Sie dagegen die Option ein, werden die Linienendzeichen der Maßlinie immer zwischen den Maßhilfslinien gezeichnet.
8„Linear“/„Andere“/„Verweislinie“ – Hier können Sie die Linienendzeichenarten des Bemaßungsstandards wählen. Unter Linear bestimmen Sie die Linienendzeichen für alle Bemaßungen außer Winkel-, Durchmesser- und Radiusbemaßungen. Die Linienendzeichen für diese drei Bemaßungen regeln Sie mit Andere. Unter Verweislinie wählen Sie das Linienendzeichen für die Verweislinie vom Maßtext zur Bemaßungslinie. Die Einblendmenüs funktionieren genauso wie Linienendzeichenart in der Attributpalette (siehe hier). Nehmen Sie Änderungen bei den Linienendzeichen vor, haben diese nur Einfluss auf Bemaßungen, nicht auf andere in der Zeichnung verwendete Linienendzeichen, die über die Attributpalette zugewiesen werden.
TIPP: Die Liniendicke von Schrägstrichen wird unter Datei > Dokument Einstellungen > Dokument > Bemaßung verändert (siehe hier).
9„Lage der Maßzahlen“ – Hier bestimmen Sie, wie der Bemaßungstext angezeigt wird. Wählen Sie den Eintrag „Horizontal“, wird die Maßzahl immer horizontal angezeigt, unabhängig vom Winkel der Maßlinie und auch bei vertikalen Bemaßungen. Wählen Sie „Ausgerichtet“, wird der Bemaßungstext immer parallel zur Bemaßungslinie geschrieben. Ist der Eintrag „Hor. oder ver.“ (= Horizontal oder vertikal) aktiv, wird die Maßzahl immer horizontal angezeigt, außer bei senkrechten Maßlinien (90° und 270°), wo die Maßzahl ebenfalls senkrecht angezeigt wird.
10„Textposition“ – Hier können Sie bestimmen, wie der Bemaßungstext in Bezug auf die Bemaßungslinie positioniert wird: „Oberhalb/Links“ bzw. „Oberhalb/Rechts“ platziert den Text bei nicht-vertikalen Bemaßungen über der Bemaßungslinie, bei vertikalen Bemaßungen links bzw. rechts daneben. Wählen Sie den Eintrag „Außerhalb“, wird der Text, unabhängig von der Orientierung der Bemaßungslinie, außerhalb der Fläche platziert, die vom bemaßten Objekt, der Bemaßungslinie und den Bemaßungshilfslinien eingeschlossen wird.
11„Maßzahlen nach SIA-Norm“ – Diese Option verwendet in Ihrem eigenen Bemaßungsstandards die SIA-Schreibweise (hochgestellte Millimeter etc.). Ist die Option deaktiviert, werden die Maßzahlen gemäß den Einstellungen unter Datei > Dokument Einstellungen > Einheiten angezeigt (siehe hier). Diese Option steht nur zur Verfügung, wenn unter Maßzahlanordnung (12) der Eintrag „Normal“ gewählt ist.
„Durchbruchhöhen anzeigen“ – Diese Option steht Ihnen nur zur Verfügung, wenn Sie über eine der Versionen Vectorworks Architektur oder Designer verfügen und einen der Bemaßungsstandards „SIA“ und „SIA II“ gewählt haben. Ist sie eingeschaltet, werden bei assoziativen Bemaßungen die Höhen von Wanddurchbrüchen unter den Bemaßungstexten angezeigt. Ändern Sie das in der Wand eingesetzte Objekt, wird die angezeigte Höhe automatisch aktualisiert.
12„Maßzahlanordnung“ – In diesem Einblendmenü können Sie bestimmen, ob nur eine Maßzahl oder zwei in unterschiedlichen Einheiten angezeigt werden sollen. „Normal“ ist der Eintrag für eine einzige Maßzahl, „Nebeneinander“ und „Übereinander“ zeigen zwei Maßzahlen, die zweite Einheit in eckigen Klammern. Die Einheiten dieser Maßzahlen werden unter Datei > Dokument Einstellungen > Einheiten festgelegt (siehe hier).
TIPP: In der Infopalette können Sie unter anderem festlegen, dass die zweite Maßzahl nicht zwischen eckige Klammern geschrieben wird (siehe hier).
13„Maßzahl anzeigen“ – In diesem Einblendmenü bestimmen Sie, ob nur die erste, nur die zweite Maßzahl oder beide angezeigt werden sollen, wenn Sie die Maßzahlanordnung „Nebeneinander“ bzw. „Übereinander“ gewählt haben.
14„Textstil“ – Wählen Sie hier einen vordefinierten Textstil (siehe hier) für den Bemaßungstext.
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